Córdoba

04.06.2018 Ein Reisetag im Auto


In meiner Planung sollte der 3. Tag nicht zu vollgepackt sein. Ich musste auf jeden Fall am Abend in Sevilla ankommen, da ich dort schon das nächste Hotel gebucht hatte. Cordoba sollte auf meiner Reiseroute durch Andalusien nicht fehlen. Der Umweg dorthin war verkraftbar, und ich entschloss mich dazu dorthin einen Abstecher zu machen und zu schauen, ob ich ohne langes Warten die Mezquita besichtigen kann.

 

Die Fahrt war absolut entspannt. So weit das Auge reichte waren Olivenhaine über Hügel und weite Flächen verteilt. Einmalig anzuschauen! Die Straßen waren leer und gut zu fahren. Bei Alcaudete machte ich einen kleinen Zwischenstopp, da mir die Kulisse von der Straße aus sehr gut gefiel und ich Lust auf ein kleines Live Video hatte. Auch wenn ich nur ein altes, verlassenes Fabrikgelände mit angrenzender Olivenplantage fand, baute ich alles zum Filmen schnell auf und packte die Gitarre aus. Die Sonne kam immer wieder mal zum Vorschein, und das Gitarrespielen machte großen Spaß.

 

Ein bisschen drängte schließlich die Zeit, und ich fuhr die letzten Kilometer nach Cordoba durch. Zum Glück liegt die Mezquita etwas am Stadtrand, sodass ich sehr unkompliziert ins nächstgelegene Parkhaus fahren konnte. Dort angekommen setzte ich mich erst mal in eine kleine Tapasbar. Dort waren die Tapas unfassbar günstig und "muy rico". Wirklich sehr lecker und viel! Meine Gitarre im Schlepptau spazierte ich an der Mezquita vorbei, über die Brücke, ans andere Ufer des Guadalquivirs. Es waren wenig Leute unterwegs und am Wasser war es fast menschenleer. Ein passender Ort um mein Musikvideo fortzusetzen... fantastischer Hintergrund und Ruhe.

Danach machte ich mich auf zum Eingang der Mezquita. Ich war schon darauf vorbereitet, dass ich auch dort die Gitarre nicht mit hineinnehmen durfte. Aber fragen kostete ja nichts. Der Sicherheitsmann war grummelig und wortkarg, verstand wohl auch nicht, was ich von ihm wollte. So fragte ich am Ticketschalter und bekam die erwartete Antwort. Also Ticket schon mal gekauft und zurück zum  Auto.

Der grummelige Mann am Eingang war inzwischen weg und ein etwas motivierterer Mann ließ mich rein. Die Architektur ist absolut sehenswert und beeindruckend. Die 10,- Euro waren ihr Geld wert und man bekam eine Vorstellung davon, wie viele verschiedene kulturelle Einflüsse über die Jahrhunderte hinweg baulich dort zusammenfanden.

Nach 3 Stunden ging meine Reise weiter, und ich kam gegen 19.00 in Sevilla an. Dort gab es viele Autos, große Kreisel und enge Gassen. In einer Email wurde ich bei der Hotelbuchung darauf hingewiesen, dass ich in der Nähe des Hotels halten soll (dort gab es überall nur Halteverbotsschilder!)  und dann einen Schlüssel für das Parkhaus abholen soll. An der Hotelrezeption wurde mir allerdings nur der Weg zum Parkhaus erklärt. Also wieder in den Riesenkreisel, Straße auf und Straße ab... und plötzlich vor einem Parkhaus mit runtergelassener Schranke stehend. Ein Mann, der wild gestikulierend den Fahrer in dem Auto vor mir an der Schranke vorbei lotste, und ein Parkhaus-Wachmann gaben sich eine hitzige Diskussion. Ich war dem Auto einfach gefolgt und wurde böse von dem Wachmann aufgefordert RÜCKWÄRTS die steile Auffahrt zurückzufahren. Nach einigem Hin und Her durfte ich schließlich ins Parkhaus fahren und mir einen Parkplatz suchen. Wer spanische Parkhäuser kennt, weiß dass man da nicht von "Platz" sprechen darf, denn man hat kaum Möglichkeiten um Kurven zu fahren, um zu rangieren und Pfosten aus dem Weg zu gehen. Kein Wunder also, dass so ziemlich alle Autos irgendwelche Beulen und Kratzer haben.